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Stabilit�t der Systemuhr
Dipl.-Ing. H. Kropp
Eine Hardwarebetrachtung mit Interpretation des Datenblattes (Kurzzeitstabilität)
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Das Thema betrifft die Prüfung eines Netzbetreibers, ob er bei der
"Verbindungspreisberechnung" die geforderte Genauigkeit der Abrechnung
einhält.
Regulierung in der Vfg. 168 / 99:
"3.2 Systemuhr
Die Ganggenauigkeit, also die Abweichung der Systemuhr in Abhän�gigkeit von der
Zeit, muss innerhalb jeder Sekunde besser als 10 exp(-7) sein."
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Systemuhren haben als frequenzbestimmendes und frequenzstabiles Bauelement
üblicherweise einen Quarz (engl. "crystal"). Dessen Daten
veröffentlichen die Hersteller in einem Datenblatt, aus dem die hier
relevanten Daten entnommen werden sollen.
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Daher wichtig: Den Namen des Herstellers und die Bauteilbezeichnung des
Quarzes entnimmt der Sachverständige der Bauteilbeschriftung, indem
er sich der Mühe unterzieht, in das Gerät hineinzusehen.
Das Datenblatt selber gibts dann beim Hersteller oder im Internet.
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Es soll nun geprüft werden, ob z. B. ein in einem Gerät gefundener
Quarz der Vfg. 168 / 99 entspricht.
Beispiel:
Typ: |
UM-1 High Precision Crystal Fa. DSL |
Schnittart: |
AT-cut |
Frequency Range: |
4.0 MHz ... 200 MHz |
Frequency tolerance (at +25 �C): |
AT +- 3 ppm |
Frequency stability: |
AT +- 5 ppm (-10 �C ... +60 �C) |
Operating Temperature Range: |
-10 �C ... +60 �C |
Aging (at 25 �C) first year: |
+- 2 ppm / year max. |
Anmerkung: "AT" gibt die bei der Herstellung verwendete
Schnittart des Quarzkristalles an.
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ppm heisst nichts anderes als "parts per million" oder 10^-6.
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"Frequency tolerance" gibt die Liefertoleranz der Frequenz an,
nicht die dynamische Toleranz, sie ist f�r Stabilitätsbetrachtungen ohne Belang.
Für die Stabilität des Quarzes ist vor allem die Abhängigkeit von der
Umgebungstemperatur und die Abhängigkeit von der Alterung massgebend.
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Eine Alterung von +- 2 ppm pro Jahr bedeutet eine Stabilität f�r jede
Sekunde von 2 * 10^-6 geteilt durch
(356 * 24 * 3600) = 2 * 10^-6 / (31,5 * 10^6) = 0,063 * 10^-12
und kann hier f�r die Kurzzeitstabilität außer Betracht bleiben.
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"Frequency stability" gibt die Stabilität der Frequenz in
Abhängigkeit von der Temperatur an:
Die Angabe
+- 5 ppm oder +- 50 * 10^-7 im Bereich von -10 �C ... +60 �C
kann wie folgt interpretiert werden:
Wenn man realistischerweise annimmt, dass sich die Temperatur eines
schon einige Zeit in Betrieb befindlichen Gerätes um, sagen wir,
worst case / maximal +- 0,5 �C in der Sekunde ändert, rechnet
sich die "stability" bei linearer Betrachtungsweise,
bezogen auf den gesamten Definitionsbereich zu
(50 * 10^-7 / 70) * 1 = 0,714 * 10^-7,
womit die oben unter 1. genannte Bedingung "10exp(-7) f�r jede Sekunde"
eingehalten wäre.
Anmerkungen
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Ist der Quarz in einem Thermostat (engl. "oven"), sind natürlich
(nach dem Anheizen) noch viel bessere Werte erzielbar.
Die dann erzielbare Stabilität hängt von der Regelgenauigkeit des
Thermostaten ab.
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Eine Fremdsteuerung oder externe Frequenz-Synchronisation des Quarzes ist
hier nicht betrachtet worden.
H. Kropp
07.02.2008
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