BEURTEILUNG DER
"APOTHEKERSCHALTUNG"


Dipl.-Ing. Helmut Kropp

 
 
 
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Was ist eine "Apothekerschaltung"?

Dipl.-Ing. H. Kropp


1. Definition

Unter einer Apothekerschaltung versteht man die Tür-Freisprechanlage bei einer Apotheke.

2. Anschluss an TK-Anlage

Vorab soll festgehalten werden, dass es keine genormten Schaltungen für den Anschluss von Türsprechanlagen an TK-Anlagen gibt. Es gibt vielmehr eine große Vielfalt an Türsprechstellen, auch des gleichen Herstellers, und eine große Vielfalt an Interfaces zwischen Türsprechanlage und Telefonanlage.

Dabei ignorieren sich Tür-Freisprechanlagen-Hersteller und TK-Anlagen-Hersteller offenbar gegenseitig: Die Tür-Freisprechstelle muss möglichst einfach und billig sein und kann offenbar nie direkt gleich mit einer a/b-Schnittstelle zum Anschluss an TK-Anlagen versehen werden. Die TK-Anlage hat dann grundsätzlich keine Schnittstelle zum direkten Anschluss einer Tür-Freisprechanlage.

3. Die Norm "123 D 12"

Die einzige bekannte Norm FTZ "123 D 12" stammt aus dem Jahr 1988 und ist nur ganz allgemein gehalten. Sie bezieht sich im Wesentlichen auf die elektrische Schnittstelle einer Türsprechstation, ohne auf die Besonderheiten der TK-Anlage einzugehen. Es wundert daher nicht, dass kaum ein Hersteller eine TK-Anlage mit der Schnittstelle FTZ "123 D 12" liefert.

Zur näheren Erläuterung der "123 D 12" siehe den gesonderten Beitrag.

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4. Funktion der Apothekerschaltung

Wenn die Apotheke Nachtdienst hat, ist die Eingangstür verschlossen. Kunden rufen den Apotheker mit einer Klingeltaste an der Türsprechanlage.

Damit nun der Apotheker nicht die Nacht im Laden verbringen muss, in Erwartung etwaiger Kunden z. B. mit Notfällen, wird die Betätigung der Klingeltaste an der Eingangstür über das öffentliche Telefonnetz in seiner Wohnung (die dann aber nicht allzuweit von der Apotheke entfernt sein sollte) signalisiert.

Das heißt, sein Telefon in der Wohnung läutet, der Apotheker hebt ab und ist über das öffentliche Telefonnetz mit der Türsprechstelle am Eingang der Apotheke verbunden. Er kann nun mit seinem Kunden sprechen und ihn bitten, einen Moment zu warten, bis er zur Apotheke kommt, aufschließt und ihn bedient.

5. Praktische Realisierung mit TK-Anlage

Durch Drücken der Taste an der Apothekentür kann also nur eine einzige Verbindung, nämlich zu der vorprogrammierten Nummer der Wohnung des Apothekers aufgebaut werden.

Jede moderne TK-Anlage hat dazu das Leistungsmerkmal, das entweder "Babyruf", "Röchelschaltung" oder auch "Hotline" genannt wird. Die zum Tür-Freisprechanlagen-Anschluss vorgesehene (analoge) Nebenstelle wird dann mit diesem Merkmal programmiert.

Beim Drücken der Türtaste wird die a/b-Schleife dieser Nebenstelle geschlossen und die Anlage wählt nun automatisch die einprogrammierte Babyrufnummer, die TK-Anlagen-intern oder -extern sein kann.

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H.Kropp
11.2002

 
 
 
 
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