5 MILLIONEN
VERBINDUNGSDATENS�TZE


Dipl.-Ing. Helmut Kropp

 
 
 
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5 Millionen Verbindungsdatens�tze

Dipl.-Ing. H. Kropp


"Anbei erhalten Sie die Akten samt CD-ROM mit dem Auftrag, ein schriftliches Gutachten zur Richtigkeit der Abrechnung zu erstellen..."

Gro� die �berraschung: auf der CD befinden sich 5 Millionen Datens�tze, die ein Verbindungsnetzbetreiber einem anderen als Abrechnung �bersandt hat. Diese Abrechnung ist strittig.

Da geht also nichts mit Handarbeit oder MS Excel. Ich denke da gar schon an Oracle und deren Datenbanken. Sicherheitshalber frage ich unseren SV-EDV-Experten, der empfiehlt mir Microsoft Access. Auf meine Bedenken hin meint der: "Also so schlecht ist Microsoft auch wieder nicht!"

Wenn schon, denn schon: kurzfristig buche ich einen Express-Kurs bei einem nahegelegenen Computerhaus f�r MS Access. Nach dessen Abschluss habe ich aber den Eindruck, dass mir doch noch viel an Know-how f�r eine erfolgreiche Arbeit fehlt. Also wird Access gekauft, ohne Probleme installiert und selbst getestet.

Dabei stellt sich heraus, dass das Abfragen der Datenbank gar nicht so das Problem ist, das macht sogar Spa�. Weniger Spa� macht aber das Einlesen der 5 Mio. Datens�tze von der CD. Diese sind zwar in Klartext (ASCII), aber Access mag diese Zahlen nicht. Bis ich auf die Idee komme, die Felder der Datenbank als "Text" zu definieren: sofort ist die Datenbank da (Korrektur: mit dem etwas �lteren Dell-PC mit WIN98 dauert es etwa 9-12 Minuten).

Nun kann es losgehen, Access st�rt sich gar nicht an der Felddefinition als Text, es rechnet mit diesen Feldern problemlos.

Aus den Akten gehen Tag- und Nachttarife etc. hervor, das ist rasch gepr�ft, Dauer und Kosten der Verbindung sind schnell kontrolliert. Einige Fehler sind schon zu erkennen, da wurde ein h�herer Nachttarif als vereinbart verwendet.

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Gro�e �berraschung dann bei den selbst gew�hlten Plausibilit�ts-Checks. Nach einem Durchlauf durch die gesamte Datenbank fehlen immer 400 Datens�tze. Unter 5 Mio. Datens�tzen die 400 fehlenden zu suchen, ist aber extrem zeitaufw�ndig.

Die Idee (nach dem Lesen aller m�glichen Abfrageroutinen im Handbuch): Abfrage auf Feldinhalt Null!

Und tats�chlich: da sind schon die vierhundert fehlenden Datens�tze. Sie haben alle ein Feld "Verbindungsdauer" mit der Gr��e Null, das Feld "Kosten" hat aber Inhalt. Das ist nun logisch nicht zu erkl�ren, denn bei einer Verbindungsdauer von Null m�ssen auch die Verbindungskosten Null sein, ganz gleich, wie hoch der Tarif ist. Und eigentlich sollte in so einem Fall gar kein Verbindungsdatensatz erstellt werden.

Nun kann man das Testen beenden und das Gutachten schreiben: "Aufgrund der �bergebenen Datens�tze l�sst sich die Abrechnung nicht nachvollziehen".

Schlussbemerkung: Etwa 3 Monate nach Abgabe des Gutachtens ruft der Rechtsanwalt an: "Also das ist ja ein starkes St�ck, zu behaupten, dass unsere Abrechnung nicht nachvollziehbar ist!"

Antwort: siehe oben, Felder mit Inhalt Null. Wo bleibt die Logik?

Rechtsanwalt: "Also ja, �hem... Ich h�tte da eine Bitte: Ich finde unsere CD nicht mehr, k�nnen Sie mir die CD schicken?"

Antwort: gerne, aber nur eine Kopie und �ber das Gericht.

Zusammenfassung: Nichts mehr davon geh�rt, Rechnung ohne Abzug bezahlt.

H. Kropp
09 / 2009

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